Steinhaus

Steinhaus
Meereshöhe: 1.054 m

Das Dorfzentrum von Steinhaus dominieren die kupferroten Häuser des "Ahrner Handels", der ehemaligen Betreibergesellschaft des Prettauer Bergwerkes. Mindestens seit Ende des 15. Jahrhunderts war  Steinhaus der Sitz der Bergwerksverwaltung. Mehrere Jahrhunderte lang stand im Dorfzentrum auch eine Kupferschmelzhütte und eine Vitriolsiedhütte. Das älteste Verwaltungsgebäude ist das Faktorhaus, benannt nach dem Faktor, dem obersten Verwalter des Bergwerkes. Es ist heute Rathaus, da Steinhaus seit Ende der 20-er Jahre des letzten Jahrhunderts die Gemeindeverwaltung beherbergt. Damals wurden die früher selbständigen Gemeinden vom faschistischen Regime zu Fraktionen degradiert und zur Gemeinde Ahrntal zusammengefasst. Steinhaus selbst war nie eine eigene Gemeinde gewesen, sondern gehörte  teils zu St. Johann und teils zu St. Jakob.
Die in Steinhaus im Jahre 1649 erbaute Maria-Loreto-Kapelle stand von Anfang an unter dem Patronate der Bergwerksunternehmer, das änderte sich auch nicht, als die Kapelle erweitert und 1704 neu geweiht wurde. Der Pfarrer von Ahrn oder sein Hilfsgeistlicher las an Sonn- und Feiertagen die Messe, bis Steinhaus einen eigenen Kaplan bekam, der im Grafenhaus (Ansitz Gassegg) wohnte. Im Jahre 1994 wurde in Steinhaus eine neue Pfarrkirche eingeweiht..

Weil die Bergwerksunternehmer um 1700 ihre Profite in Landbesitz zu investieren begannen, kamen einige besonders schöne Bauernhöfe in ihren Besitz (Enzen, Unterberg)  und wurden in der Folge von Pächtern bearbeitet. Daneben gab es aber immer auch Höfe in der Hand von selbständigen Bauern, wie die Mairhöfe, deren Name allein schon über ihre Stattlichkeit Zeugnis ablegt. Seit dem Bau der Klausbergbahn und der Erschließung von Kleinklausen als Wintersportgebiet ist der Tourismus in Steinhaus sehr stark angekurbelt worden. Vor einigen Jahren wurde der Kornkasten, das frühere Lebensmittelmagazin des Bergwerkes, zum Museum umgebaut, in dem die bergbaukundliche Sammlung ausgestellt ist, die den Grafen von Enzenberg gehört und die Ahrntaler Bergbaugeschichte dokumentiert.

Text: Dr. Rudolf Tasser